Politik im Wahljahr aus dem Arbeitsalltag heraushalten

Eine polarisierende Wahl steht bevor, und Unternehmen diskutieren, wie sie die potenziellen Ablenkungen und Belastungen dieser unsicheren Zeiten am besten für ihre Mitarbeiter und Kunden bewältigen können. Wie wir auf dem diesjährigen Vision Council Summit gelernt haben, hat die Partei, die das Präsidentenamt innehat, kaum Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft, kann aber tiefgreifende Folgen für die Psyche der Menschen haben.

Wer bei einem Unternehmen wie Ben & Jerry’s oder Black Rifle Coffee arbeitet, kennt das politische Umfeld und identifiziert sich mit dessen Werten und Ansichten. Viele Unternehmen versuchen jedoch, politisch neutral zu bleiben, um weder Mitarbeiter noch Kunden zu verprellen.

Wie können wir als Führungskräfte in unseren Organisationen unsere Teams in einem politisch aufgeladenen Umfeld unterstützen, damit sich alle auf die Arbeit konzentrieren können und gleichzeitig das Engagement in der Demokratie durch Wahlen und die Teilnahme an lokalen Aktivitäten, die unsere Gemeinschaften direkt betreffen, gefördert wird?

Privat engagiere ich mich außerhalb der Arbeitszeit politisch für Anliegen, an die ich glaube. Als Führungskraft eines diversen Vertriebsteams ist es mir jedoch wichtig, dass sich alle – unabhängig von ihrer politischen Überzeugung – sicher fühlen, zur Arbeit zu kommen, ohne Repressalien befürchten zu müssen. Es kann schwierig sein, die eigenen Ansichten und Gefühle aus Diskussionen herauszuhalten, aber man muss mit gutem Beispiel vorangehen und eine Unternehmenskultur schaffen, in der Politik außen vor bleibt.

Hier sind sechs Tipps, wie Sie Ihr Team in einem neutralen Umfeld auf die Arbeit konzentrieren können, während wir uns dem Wahlkampfgetümmel im November nähern:

1. Veröffentlichen Sie keine persönlichen politischen Ansichten auf LinkedIn und anderen berufsbezogenen Social-Media-Plattformen. Mitarbeiter, die Ihnen auf beruflichen Plattformen folgen, könnten das Gefühl haben, nicht authentisch sein zu können, wenn sie Ihre politischen Ansichten am Arbeitsplatz nicht teilen. 
   

2. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran, indem Sie keine Witze über kontroverse Themen machen und politische Diskussionen mit Ihren Mitarbeitern vermeiden, selbst wenn Sie dieselben politischen Ansichten teilen. Führen Sie regelmäßig Gespräche mit Ihren Vorgesetzten, um die Stimmungslage in ihren Teams einzuschätzen.
   

3. Politische Ansichten werden oft durch eigene Erfahrungen geprägt. Daher ist es wichtig, in emotional aufgeladenen Gesprächen Einfühlungsvermögen und Verständnis zu zeigen. Sollten Sie solche Gespräche jedoch mitbekommen, weisen Sie die Mitarbeiter bestimmt darauf hin, dass sie nicht zum Thema gehören und diese Diskussionen außerhalb des Arbeitsplatzes stattfinden sollten.
   

4. Seien Sie vorsichtig in Ihrer Kommunikation bezüglich der Einzelheiten zur Freistellung für die Stimmabgabe. Informationen zur Briefwahl oder vorzeitigen Stimmabgabe sind in Ordnung, aber wenn mit der Stimmabgabe Vorteile oder Belohnungen verbunden sind, könnte dies als Versuch der Beeinflussung der Mitarbeiterwahl ausgelegt werden.
   

5. Die meisten Unternehmen haben Richtlinien zu legalen politischen Aktivitäten in ihrem Mitarbeiterhandbuch. Arbeiten Sie mit der Personalabteilung zusammen, um sicherzustellen, dass diese Richtlinien klar formuliert sind und für alle Mitarbeiter gelten.
   

6. Seien Sie in den Monaten vor und unmittelbar nach der Wahl im November besonders aufmerksam und engagiert gegenüber Ihrem Team. Es kann für alle eine stressige Zeit sein, da sich jeder mit persönlichen, beruflichen und politischen Fragen auseinandersetzen muss.

Die Führung eines diversen Teams ist nicht einfach, aber mit klaren Richtlinien und viel Einfühlungsvermögen und Geduld können Sie Ihr Unternehmen sicher durch diese turbulente Wahlperiode steuern. Ich habe außerdem festgestellt, dass mir ein gesunder Sinn für Humor selbst in den schwierigsten Zeiten hilft.

„Diejenigen, die zu klug sind, um sich politisch zu engagieren, werden dadurch bestraft, dass sie von Dümmeren regiert werden.“ – Platon

Verfasst von Celeste Vos. Die in diesem Blog geäußerten Ansichten sind ausschließlich meine eigenen und spiegeln nicht unbedingt die Ansichten meines Arbeitgebers wider.